Trauerkerze anzünden
Lieber Unico,
im März 2008 holten wir Dich von der gleichen Züchterin, von der wir im Vorjahr schon Deine Halbschwester Thea geholt haben. Du solltest ihr von nun an Gesellschaft leisten, da sie über den Tag, wenn wir auf Arbeit waren, immer allein war. Wir dachten, ihr kennt euch noch aus eurer gemeinsamen Kinderstube, aber dem war nicht so. Thea fauchte erstmal bei Deinem Anblick und Du bist auf den höchsten Kratzbaum gesaust, der in der Nähe stand und von da aus auf einen Schrank, d.h. in den Spalt zwischen Schrankdecke und Raumdecke. Wir sahen nur Dein Gesichtchen. Es dauerte ein paar Tage der Eingewöhnung, bis wir Dich durch Spielzeug aus Deiner Deckung locken konnten und bis auch Thea Dich so richtig willkommen hieß. Von da ab wart ihr ein tolles und liebenswertes Team. Du warst ein richtiger Schmusekater, der sich nach Lust und Laune kraulen ließ und dabei laut schnurrte. So vergingen die Jahre und es kamen dann auch die ersten gesundheitlichen Probleme. Einige Deiner Zähne mussten gezogen werden, eine Hüftgelenksarthrose wurde festgestellt und später musste Dir wegen eines Tumors sogar ein Auge entfernt werden. Das hast Du alles aber gut weggesteckt, bis auf die Arthrose, aber die hat Dich noch nicht so sehr behindert. Im Februar 2020 haben wir Dich mal wieder checken lassen und es wurde eine Niereninsuffizienz festgestellt. Im ziemlich fortgeschrittenem Stadium. Deine Nieren arbeiteten nur noch zu etwa 10%. Da brach für uns eine Welt zusammen, denn mit so einer Diagnose hatte Deine Lebenserwartung ziemlich abgenommen. Wir stellten sofort das Futter um, mit einem anderen Medikament konnte man den Blutdruck regeln und siehe da, Dir waren noch fast 16 Monate Lebenszeit vergönnt. Das war eine riesige Freude für uns. Im April diesen Jahres starb nun Deine liebe Halbschwester Thea und von da an veränderte sich auch Dein Gesundheitszustand. Die ersten Tage hast Du die Thea viel gesucht und in Dir hat sich wahrscheinlich dieselbe Leere und Traurigkeit ausgebreitet wie in uns. Wir vermissen Thea unendlich, doch Deine Anwesenheit tröstete uns ein wenig. Konnten wir uns doch um Dich kümmern und damit war das Band noch nicht ganz gerissen. Anfang Juni verschlechterte sich Dein Zustand allerdings rapide. Du wolltest überhaupt nicht mehr fressen und zum Trinken mussten wir Dich fast nötigen. Du wurdest dadurch natürlich von Tag zu Tag schwächer, musstest um von A nach B zu kommen viele und lange Pausen einlegen und bist auch mehr getaumelt, als gelaufen. Es war herzzerreißend, Dich so zu sehen. Trotzdem hast Du immer noch signalisiert, das Du uns mitbekommst, wenn wir mit Dir reden und Dich streicheln. Die Tierärztin meinte, das Du keine Schmerzen hättest und durch den Nahrungs- und Flüssigkeitsmangel langsam einschlafen würdest. Die Tage voller Angespanntheit und manchmal sogar noch ein Fünkchen Hoffnung zogen sich schleppend dahin, Du und wir warteten auf die ersehnte Erlösung. Heute am 12.06.2021 bist Du gegen Morgen eingeschlafen, nachdem wir die ganze Nacht bei Dir gewacht haben. Wir sind unendlich traurig und blicken voller Dankbarkeit auf die Jahre zurück, in denen Du bei uns sein konntest und was Du uns alles gegeben hast. Wir wünschen Dir Deine ewige Ruhe und hoffen, das Du inzwischen schon Deiner Thea begegnet bist und ihr wieder gemeinsam rumtollen könnt. Mach´s gut, kleiner Freund, wir sehen uns bestimmt eines Tages wieder.
In ewiger Liebe, Deine Menschen Tina und Thomas
Zurueck zur Gedenkstaette
Erstellt am 12.06.2021,
Erstellt von Thomas Scharein
Erstellt von Thomas Scharein
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