heute erst, fast 1 Jahr nachdem Du uns verlassen musstest, kann ich über Dich schreiben....

Du warst für uns im August eine Notaufnahme, Deine Adoptantin wollte  Dich nicht mehr und Du solltest auf Deinem gepackten Köfferchen zurück bleiben.... das konnte ich nicht zulassen und so entschied ich mich ganz spontan, dass Du zu uns kommen sollst. 2 Rotti-Mädchen und ein kleiner Hundeopi warteten hier auf Dich... 

Du warst ein verlorenes, stilles Hundemädchen als Du bei uns ankamst aber Du wurdest von allen Rudelmitgliedern sofort akzeptiert. Du warst scheu und musstest erst lernen, dass Du hier bei uns nichts zu befürchten hattest. Zu Deinem ersten Gassigang musste ich Dich aus dem Grundstück tragen, Du wolltest es nicht verlassen, hattest wohl Angst dass Du gehen musst... Aber Du hast schnell verstanden dass Du hier bei uns endlich Dein Zuhause gefunden hattest. Hast Dich in die Gruppe eingefügt als ob Du schon ewig hier wärst und vor allem hast Du dich mit Deiner liebenswerten Art in jedes unserer Herzen geschlichen. 

Du warst die Liebe auf 4 Pfoten und alles war gut... bis zu dem Tag als ich feststellte, dass es Dich immer nach rechts zog, es war Anfang Oktober...Wir ließen in Absprache mit unserem TA ein MRT machen und das zeigte uns, dass da in Deinem Kopf etwas vorging. Eine Hirnwasseruntersuchung konnte aber nicht klären, Tumor oder Entzündung... Von da an bekamst Du jeden Tag Deine Kortisontablette und außer dass Du ein bisschen zugelegt hast, ging es Dir gut. Im März 2018 wolltest Du dann nicht mehr richtig fressen, nur manchmal und nur wenig. Als Du aber auch kein Leckerli mehr wolltest, ließ ich Dich wieder checken, Deine Kreatininwerte waren grottenschlecht... alle erforderlichen Maßnahmen um Dir zu helfen, wurden eingeleitet, Du warst 3 Tage und 3 Nächte in stationärer Behandlung, dann durfte ich Dich tagsüber mit nach Hause nehmen, Abends zurück, wieder an den Tropf... es brach mir jedes Mal das Herz, Deine traurigen Augen baten mich, Dich mitzunehmen... und so durftest Du dann auch Nachts zu Hause bleiben. Jeden zweiten Tag sind wir zum Doc um Deine Werte zu prüfen und dann kam es....chronische Niereninsuffizienz mit den denkbar schlechtesten Werten... Da Du das Futter nicht annahmst, keinen Leckerbissen mehr, war es eine Frage der Zeit....

Eine gute Freundin gab mir den Tip mit dem Honigwasser.... das war das Einzige was Du genommen hast... wir wussten, dass wir Dich verlieren würden... von da an schlief ich jede Nacht bei Dir, ließ Dich nicht mehr alleine, las Dir jeden Wunsch von den Augen ab.... Du hast Deinen Garten geliebt... jeden Tag bist Du in den Garten gegangen, hast Deinen Rundgang gemacht und Dich in die Frühlingssonne gelegt.... Du hast um jeden Tag gekämpft und 6 Wochen hast Du ohne Futter, nur mit Honigwasser und normalem Wasser durchgehalten... ich immer an Deiner Seite... der Gedanke, dass Du bald gehen würdest ließ mich kaum noch schlafen... bei jedem Geräusch, jeder Drehung von Dir war ich wach... wünschte mir trotzdem, dass Du friedlich einschlafen könntest.... aber Du wolltest nicht gehen, wolltest bei uns bleiben.... Du wurdest immer weniger, Deine Beinchen schafften es kaum noch, Dich zu tragen... und doch bist Du am 28. April wieder in Deinen Garten gegangen, ganz langsam, Schritt für Schritt... und dann bist Du zusammengebrochen... konntest nicht mehr aufstehen. Ich habe Dich sofort ins Haus getragen, Dich gestreichelt und Dir erzählt, dass alles gut wird...

Wir hatten unseren Doc angerufen und ihm erzählt, was passiert war... Am Nachmittag kam er zu uns nach Hause, wir haben zusammen auf dem Boden gesessen und Dich gestreichelt und mit Dir gesprochen... Deine Augen schauten mich ganz traurig, traurig aber voller Liebe und Dankbarkeit....ich glaube, Du wusstest, dass Deine Zeit nun gekommen war... während der Doc den Zugang legte, lag Dein Köpfchen in Meinem Arm und Du hast mich unentwegt angeschaut... und ich konnte nur noch weinen und doch hab ich Dir ganz ruhig erzählt dass Du keine Angst haben musst, Du bist bald in einem wunderschönen Land und Du wirst erwartet von meiner Freundin Jutta, die nur 4 Wochen vor Dir gegangen ist .... als sich Deine Augen für immer schlossen, hast Du einen Teil von mir mitgenommen...

WARUM.... ein armes gequältes Hundemädchen, geboren in einem Land in dem ein Tier nichts wert ist, nach jahrelangem Warten und Hoffen endlich ein liebevolles Zuhause, das Glück gepachtet, ein weiches Bettchen, immer ein volles Näpfchen.... und dann schlägt erbarmungslos das Schicksal zu.... Du wurdest von einer Notaufnahme zu meinem Seelenhund, warst die Liebe auf vier Pfoten, hast nie etwas falsch gemacht und wurdest von allen geliebt....

Mein Mädchen, ich habe wochenlang um Dich geweint und weine heute noch... ich hoffe, da wo Du nun bist, geht es Dir gut und Du bist wieder gesund und glücklich... Nach Dir sind ja dann auch noch Lucky, Lotte und Rex von uns gegangen... ich wünsche mir, dass Ihr alle mit Jutta zusammen seid...

Tamaya, mein gliebtes Schäfimädchen... Du wirst immer ein Teil von mir bleiben... ich liebe Dich und irgendwann sehen wir uns wieder, pass auf uns auf! In ewiger Liebe und mit traurigem Herzen...

Deine Mama