Kuschi-Bär, so habe ich dich genannt denn du warst ständig am kuscheln. Sobald ich kam, hast du dich an mich gedrückt und Streicheleinheiten eingefordert. Dazu hast du dich hingesetzt wie ein Erdmännchen, hast Pfötchen gegeben und mich angelacht. Das hast du vom ersten Tag an so gemacht...

Ich sah dich wie Omi Elsa im April 2019 in dem Höllenshelter in Targu Jiu als wir vor Ort waren, um den vielen Hunden zu helfen. Bei meinem Rundgang durch diese Höllenhalle sah ich dich.... Du drücktest dich gegen die rostigen Gitterstäbe und legtest deinen Kopf in meine Hand und du weintest. Ich sah unglaubliches Elend und größte Not.... 7 Tage waren wir dort und ich habe dich und die anderen Hunde täglich besucht. Am Ende hatte ich mich entschieden, 3 von euch zu adoptieren, alles ältere Hunde, die keine Chance mehr hatten. Du warst einer von ihnen, dazu Omi Elsa und unser schwarzes Mädchen Ivy. Am letzten Tag sagte ich dir, dass ich dich holen werde, du musst nur noch ein bisschen warten. Das hast du wörtlich genommen denn du hast dich von keinem aus deinem Zwinger holen lassen, bist zurück gewichen. Als man mich anrief, dass du so keine Chance hast und bleiben musst, fuhr ich noch einmal nach Rumänien. Ich wollte dich! Hatte es dir versprochen.

Als wenn du auf mich gewartet hättest, du hast mich sofort erkannt und ein Freudentänzchen in deinem Zwinger hingelegt. Ohne Probleme konnte ich dir Leine und Geschirr anlegen, Ich nahm dich auf die Arme und trug dich im Beisein eines Sheltermitarbeiters aus deinem Gefängnis. Wir fuhren mit dir zum Tierarzt, du wurdest kastriert und geimpft. Ich blieb bei dir und war da, als du wieder aufwachtest. Dann musstest du noch ein paar Wochen warten weil Ivy Babys bekommen hatte und ich diese erst aus dem Gröbsten raus haben wollte.

Als du im September endlich bei uns zu Hause ankamst, warst du sofort daheim. Du hast alles erkundet, Garten, Haus und unser Rudel. Elsa kam zeitgleich mit dir, ihr habt euch sofort verstanden, auch Ivy und unser Rottimädchen Lucy akzeptierten dich sofort. Nur Opi Henry hatte Probleme mit dir, der Kleinste. Aber das haben wir regeln können. Du hast dir deinen Platz selbst ausgesucht, neben dem Kühlschrank, immer den Herd im Blick und du wurdest mein "Chefkoch". Du hast alle und jeden geliebt, nur Ivys Babys mochten dich nicht, warum auch immer. Sie sahen dich täglich, sind dir immer wieder begegnet aber zusammen mit ihnen im Garten ging einfach nicht, da gingen sie auf dich los und du warst immer nur am lachen. Ich musste euch getrennt in den Garten lassen aber es hat funktioniert.

Du wurdest mein großer Kuschelbär, gingst mit mir in die Küche, holtest stolz dein Leckerlie und hast es genüsslich auf deinem Platz verspeist. Du warst ein so lieber und fröhlicher Hund und hattest uns absolut vertraut, trotz deiner schlimmen Jahre in Rumänien. Du wurdest mein treuester Begleiter. Du warst gesund und trotz deines Alters noch richtig aktiv und agil.

Dann kam der Tag, der alles veränderte und mich in tiefe Traurigkeit stürzte. Darüber kann ich nicht schreiben denn es zerreißt mich, auch nur daran zu denken. Um dir größeres Leid zu ersparen, hat dich unser Tierarzt erlöst. Für mich blieb die Welt stehen, ich war nur am Weinen und konnte es nicht fassen. 

Mein geliebter Kuschelbär, du fehlst mir jeden Tag. Ich sehe deine Box, dein Bettchen und beides ist leer. Manchmal legt sich jetzt Ivy auf deinen Kuschelplatz, ich denke, auch sie vermisst dich. Mein lieber Rico, ich hoffe, du bist jetzt bei Lucy, Elsa und Henry und hast auch alle unsere anderen Tiere um dich. Du bist mein Herzenshund und wirst es immer bleiben. Du sollst wissen wie sehr ich dich liebe, dass du einen großen Platz in meinem Herzen hast. Ich hätte gerne noch viel Zeit mit dir hier verbracht aber das Schicksal wollte es anders.

Mein Bärchen, tobe und renne über die Wiese, spiele und sei fröhlich dort wo du jetzt bist. Eines Tages sehen wir uns wieder und dann wird uns nichts mehr trennen. Ich liebe dich unendlich mein großer Kuschi-Bär! In Liebe, deine tieftraurige Mama💔😥